Kampf um die vorderen AfD-Listenplätze
Sonnabend, 19.11.2016
Der erste Tag des Landeslistenparteitags der AfD in Kehl begann mit antifaschistischen Protesten. Bei der Wahl der baden-württembergischen Landesliste für die Bundestagswahl 2017 wurde Alice Weidel auf Platz 1 und Lothar Maier auf Platz 2 gewählt. Dubravko Mandic unterlag mit 137 zu 320 Stimmen gegen Marc Jongen bei der Kandidatur um Platz 3, hofft aber noch auf einen „sicheren“ Listenplatz bei der Fortsetzung der Wahlen. Markus Frohnmaierkam auf Platz 4 und Thomas Seitz auf Platz 5, die Plätze 6 bis 38 sollen am 20. November in Einzelwahl bestimmt werden

Sonntag, 20.11.2016
Am zweiten Tag des AfD-Listenparteitags in Kehl wurden die Listenplätze 6 bis 9 für die baden-württembergische AfD-Landesliste zur Bundestagswahl 2017 vergebendes .
Auf Platz 6 wurde der „Dozent für TV-Journalismus und crossmediale Kommunikation“ Jürgen Braun aus Kirchberg an der Murr gewählt. Braun schwadroniert von „nachweisbarer Islamisierung“ und „politischer Korrektheit“, die sich „wie ein Leichentuch über unser Land gelegt“ habe.
Auf Platz 7 kam der Bulle Martin Hess aus Bietigheim-Bissingen, der seine „Fachkompetenz“ im Bereich „Innere Sicherheit“ sieht und „illegale Migration nachhaltig stoppen“ will. Gewählt wurde Hess in erster Linie wegen seiner rassistischen Brandrede, die von seinen ParteikameradInnen bejubelt wurde.
Auf Platz 8 wurde der christliche Fundamentalist Volker Münz aus Uhingen gewählt, der zum „Pforzheimer Kreis“ und zu den „Christen in der AfD“ gehört und gegen „politische Utopien und Ideologien, wie den Multikulturalismus und die Gender-Ideologie“ vorgehen will.
Platz 9 ging mit 53 % der Stimmen an Marc Bernhard, AfD-Stadtrat in Karlsruhe sowie Geschäftsführer und Kaufmännischer Leiter der INIT GmbH Karlsruhe, „weltweit führender Anbieter von integrierten Planungs-, Dispositions-, Telematik- und Ticketinglösungen für Busse und Bahnen“, die ÖPNV-Software herstellt und an Verkehrsunternehmen verkauft. Bernhard kündigte an, den „Bildungsplan“ bekämpfen zu wollen, der „unsere Kinder zum Experimentierfeld Grün-Roter Ideologie gemacht“ habe und fordert „mehr eigene Kinder statt Masseneinwanderung aus fernen Kulturkreisen“.
Die „Flügel“-Kandidatin Anja Markmann war eine von 10 KandidatInnen um Bernhards Listenplatz 9 und erhielt in der Abstimmung 12,7% der Stimmen, Oliver Kloth nur 2,7%.